Eidg. Fachausweis
Wildhüter/in BP
beobachten, schiessen, hüten, füttern, umsorgen, pflegen
Was macht ein/e Wildhüter/in BP?
Die Beibehaltung des Gleichgewichtes von Fauna und Flora in Waldgebieten obliegt heutzutage den Wildhütern und Wildhüterinnen. Sie arbeiten im Auftrag des Kantons oder von Jagdgesellschaften und achten auf einen gesunden Wildbestand in ihrem Revier. Auf regelmässigen Rundgängen beobachten sie das Wild, schiessen kranke Tiere ab, bekämpfen Seuchen.
Jeweils im Frühling zählen sie die Wildtiere. Durch die Markierung einzelner Tiere sammeln sie Informationen, zum Beispiel für Schlussfolgerungen zu ihrem Verhalten oder wo sie sich verbreiten. Im Winter füttern sie das Wild, sie verhindern Wildschäden im Wald und überwachen die Einhaltung der Jagd- und Naturschutzvorschriften. Auch die Instruktion der Jagdaufseherinnen und Jägerinnen obliegt den Wildhüter und Wildhüterinnen. Sie übernehmen Aufgaben der Jagd- und Fischereipolizei. Sie versuchen, den Tieren in der Hege die besten Bedingungen zu verschaffen, sorgen für Schutz und Pflege der Lebensräume. Die Ausführung administrativer Arbeiten übernehmen sie am Computer.
Manchmal sammeln sie Beweise und Zeugenaussagen, wenn es im Bereich Jagd, Fischerei und Naturschutz zu Straftaten gekommen ist. Auch für Berichte, Stellungnahmen oder Jagdpatente sind die Wildhüter im Büro tätig.
Was und wozu?
- Damit es nicht zu Konflikten wegen Wildtieren kommt, z.B. wenn ein Wolf in den Bergen die Schafe der Bauern reisst, leistet der Wildhüter Öffentlichkeitsarbeit und vermittelt zwischen den verschiedenen Parteien.
- Damit es nicht plötzlich zu einer Überpopulation einer bestimmten Wildtierrasse kommt, macht die Wildhüterin die Jagdplanung und erschiesst falls nötig die alten und kranken Tiere.
- Damit es zu keinen Gesetzesverstössen kommt, erhebt der Wildhüter die Bestände von Wildtieren und Vögeln und führt im Zusammenhang mit dem Jagdbetrieb und der Ahndung von Wilderei regelmässige Kontrollen durch.
- Damit sie über den Tierbestand in ihrem Gebiet Bescheid weiss, verbringt die Wildhüterin viel Zeit in der freien Natur.
Facts
- Zutritt
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Bei Prüfungsantritt:
Abgeschlossene, mind. 3-jährige berufliche Grundbildung und bestandene Zertifikatsprüfung des Schweiz. Wildhüterverbandes bzw. gleichwertiger Abschluss. Ausbildung «Wildhut Schweiz» oder gleichwertige Ausbildung sowie mind. 3 Jahre Berufstätigkeit als Wildhüter/in, bei einer Mindestanstellung von 50%. - Ausbildung
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Berufsbegleitende Ausbildung: 25 Kurstage, aufgeteilt auf 3 Jahre.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden. - Sonnenseite
- Wildhüter und Wildhüterinnen dürfen sich während ihrer Arbeit intensiv mit Wildtieren beschäftigen. Doch sie setzen sich nicht nur mit wilden Tieren auseinander, oft führen sie auch einen Jagdhund mit, der sie tagtäglich auf ihren Streifzügen begleitet.
- Schattenseite
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Wildhüter und Wildhüterinnen arbeiten weitgehend selbständig und
sind in der Regel alleine unterwegs. Oft haben sie zudem unregelmässige Arbeitszeiten und müssen bei jedem Wetter nach draussen. Das ist nicht immer einfach und erfordert eine robuste Konstitution und grosse Selbständigkeit. - Gut zu wissen
- Wildhüter und Wildhüterinnen sind Angestellte der kantonalen Fachstellen für die Jagd. Freie Stellen werden öffentlich ausgeschrieben, sind allerdings eher selten: Zurzeit werden in der Schweiz jährlich lediglich 10 bis 15 Stellen frei.
TOP 10 Anforderungen
Ebenfalls wichtig: Treffsicheres Schiessen und Naturverbundenheit. In Bergkantonen: gute Berggänger-Skifahrfähigkeiten und Schwimmvermögen.
Karrierewege als Wildhüter/in BP
Fortbildung: Kantonale Kurse und Selbststudium.
Umweltingenieur/in FH (Bachelor)
Bezirks-Chef/in, Instruktor/in für neue Wildhüter/innen
Wildhüter/in BP
Berufliche Grundbildung (EFZ) oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)