Eidg. Fachausweis
Seilkraneinsatzleiter/in BP
planen, leiten, aufbauen, abbauen, transportieren, sicherstellen
Was macht ein/e Seilkraneinsatzleiter/in BP?
Holz, das für die Verarbeitung gefällt werden muss, wächst auch im Gebirge. Naturgemäss ist es dort oft schwer erreichbar, weshalb die Holzgewinnung mit Seilkränen durchgeführt wird.
Damit dies sicher gelingt, sind Fachleute wie die Seilkraneinsatzleiter und Seilkraneinsatzleiterinnen gefragt, die den Aufbau und Abbau der Krananlagen planen und durchführen. Sie sind für die Seilkranprojekte verantwortlich, analysieren im Vorfeld das Gelände, bestimmen die Lage der Seillinie und die dazu geeigneten Maschinen. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Gelände durch Strassen oder Wege zugänglich ist und der Seilkran an dieser Stelle aufgebaut werden kann. Sind diese Kriterien erfüllt, berechnen die Seilkraneinsatzleiter und -einsatzleiterinnen den nötigen Zeit- und Personalaufwand sowie die Kosten für den Aufbau und die Demontage der Krananlage. Zur Durchführung der Holzernte bedienen sie die Anlage von der Kranführerkabine aus und lenken einen ferngesteuerten Laufwagen, woran die Baumstämme angehängt sind. Auf diese Weise gelangen diese zum nächsten Lagerplatz, von wo sie dann weiter transportiert werden.
Da die Arbeit in schwierigem Gelände gewisse Gefahren birgt, sorgen die Berufsleute dafür, dass diese nicht nur wirtschaftlich und möglichst umweltfreundlich durchgeführt wird, sondern vor allem sicher. Daher treffen sie stets die nötigen Sicherheitsvorkehrungen und überwachen sämtliche Arbeitsprozesse.
Was und wozu?
- Damit ein Seilkran für die Holzgewinnung an einem steilen Abhang dennoch sicher verankert werden kann, klärt der Seilkraneinsatzleiter vorab die Geländebeschaffenheit und die technische Machbarkeit.
- Damit die Seilkräne bei jedem Einsatz sicher und funktionstüchtig sind, übernimmt die Seilkraneinsatzleiterin die Wartungs- und Reparaturarbeiten und führt regelmässig Sicherheitskontrollen durch.
- Damit bei der Gewinnung von Rohholz keine langen Arbeitsverzögerungen eintreten, kennt sich der Seilkraneinsatzleiter bestens aus, um Fehler der Krananlagen zu ermitteln und zu beheben.
- Damit die Mitarbeitenden bei der Holzernte wissen, was an einem Tag zu tun ist, führt sie die Seilkraneinsatzleiterin in die anstehenden Arbeitsprozesse ein und teilt die Aufgaben zu.
Facts
- Zutritt
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Bei Prüfungsantritt:
a) Berufslehre als Forstwart/in EFZ und mind. 2 Jahre entsprechende Berufserfahrung oder
b) andere berufliche Grundbildung mit EFZ bzw. gleichwertiger Abschluss und 5 Jahre Berufserfahrung mit Seilkrananlagen sowie
c) die erforderlichen Module bzw. gleichwertige Abschlüsse. - Ausbildung
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1–2 Jahre berufsbegleitende Kurse von 6 Modulen, inkl. 3-monatigem Praktikum.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden. - Sonnenseite
- Der Beruf hat etwas Abenteuerliches an sich und eignet sich besonders für Leute, die gerne in der freien Natur sind und anpacken können. Manchmal bewegen sich die Kraneinsatzleiter und -einsatzleiterinnen in Gebirgsabschnitten, wo sich selten jemand aufhält.
- Schattenseite
- Schlechtes Wetter, besonders schwierige Verhältnisse des Geländes oder schwer zugängliche Waldabschnitte erschweren die Arbeit. Sicherheitsvorkehrungen müssen strengstens eingehalten werden.
- Gut zu wissen
- Die Arbeitgeber von Seilkraneinsatzleitern und Seilkraneinsatzleiterinnen sind kantonale und kommunale Forstbetriebe. Auch private Forstunternehmen kommen in Frage. Da es sich bei diesem Beruf um ein Spezialgebiet handelt, sind diese Berufsleute gefragt, auch wenn ihr Einsatzgebiet in den Berggebieten begrenzt ist.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Seilkraneinsatzleiter/in BP
BSc (FH) in Waldwissenschaften, BSc (FH) in Holztechnik
Förster/in HF (eidg. Diplom)
Seilkraneinsatzleiter/in BP
Forstwart/in EFZ oder gleichwertige Ausbildung (siehe Zutritt)