Eidg. Fachausweis
Schweissfachmann/-frau BP
beaufsichtigen, kontrollieren, sicherstellen, bestimmen, unterstützen
Was macht ein/e Schweissfachmann/-frau BP?
Durch international gültige Normen ist die Schweisstechnik weltweit reglementiert. Schweissfachfrauen und Schweissfachmänner – auch International Welding Specialists genannt – stellen durch geeignete Schweissverfahren und sorgfältige Kontrollen sicher, dass Metallteile an den Verbindungsstellen weder korridieren noch brechen. Sie übernehmen die Schweissaufsicht in Unternehmen der Schweisstechnik im Stahl- und Metallbau für alle Arten von Apparaten, Maschinen, Bauwerkteilen, Behältern, Rohren und Fahrzeugen. Dadurch stellen sie die Qualität der geschweissten Bauteile sicher und sorgen dafür, dass die geltenden Normen eingehalten werden. Aufgrund technischer Zeichnungen und Vorgaben klären sie die Machbarkeit und den Materialbedarf, bestimmen das Schweissverfahren, die Steuerung der Schweissparameter und Zusatzstoffe sowie die ideale Abkühlmethode. Meist überwachen sie die Arbeit der Schweisserinnen und Schweisser und kontrollieren dabei die Schweissverbindungen auf Anfälligkeiten oder Fehler. Mit Magnet- und Sichtpulver oder Ultraschallprüfverfahren ermitteln sie mögliche Risse oder unsichere Nahtstellen.
Schweissfachleute dokumentieren die Ausführungen und bestätigen diese, sobald sie die Qualität und Normen erfüllen. So ermöglichen sie auch die Rückverfolgung der Werkstoffe und Zertifikate. Sie instruieren sie die Mitarbeitenden, kümmern sie sich um eine gut funktionierende Werkstatt und klare Arbeitsabläufe.
Was und wozu?
- Damit in anspruchsvollen Fällen nebst dem Lichtbogen- und Gasschweissen von Stahlteilen alternative Schweisstechniken zur Anwendung kommen, kennt der Schweissfachmann auch Spezialverfahren.
- Damit Teile für Züge, Brücken und Krane oder die Verbindung von Rohren für Chemikalien höchste Sicherheitsstandards erfüllen, übernimmt die Schweissfachfrau die Verantwortung.
- Damit bei Schweissarbeiten nicht nur die fertigungstechnischen Kriterien beachtet und einwandfrei erfüllt werden, berücksichtigt der Schweissfachmann auch die wirtschaftlichen Aspekte und plant zum Teil langfristig.
- Damit die Schweissfachfrau dem Kunden für eine Konstruktion, die möglichst leicht sein soll, eine Lösung bieten kann, erklärt sie ihm das Spezialverfahren für das Verschweissen von Aluminium.
Facts
- Zutritt
-
Bei Prüfungsantritt:
a) Berufslehre mit EFZ im Bereich der Metallverarbeitung oder gleichwertiger Abschluss und mind. 3 Jahre Berufserfahrung in der Schweisstechnik oder
b) Diplom als International/European Welding Practitioner und mind. 2 Jahre entsprechende Berufserfahrung oder
c) BSc als Ingenieur/in FH oder eidg. Diplom (HF oder HFP) resp. eidg. Fachausweis im Bereich Metallbau und mind. 2 Jahre Berufserfahrung in der Schweisstechnik oder
d) in jedem Fall mind. 90% der Ausbildung nach IIW-Richtlinie abgeschlossen und ebenso den Ausbildungsteil IWS II. - Ausbildung
-
38 Tage, auf mehrere Monate verteilte Kurse.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden. - Sonnenseite
- Da die Schweisstechnik international reglementiert und normiert ist und die Schweissfachleute über ein entsprechend anerkanntes Zertifikat verfügen, können sie auch im Ausland arbeiten.
- Schattenseite
- Schweissfachleute tragen eine grosse Verantwortung, da sie z.B. auch die Schweissaufsicht im Flugzeugbau oder für Verbindungselemente in der chemischen Industrie haben.
- Gut zu wissen
- Für die Schweissfachleute gibt es nebst einer Anstellung in der Stahl- und Metallindustrie oder im Fahrzeugbau auch die Möglichkeit, in einer Reparaturwerkstätte zu arbeiten. Nicht selten wird auch eine selbständige Erwerbstätigkeit angestrebt.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Schweissfachmann/-frau BP
Schweisstechniker/in oder Schweissfachingenieur/in mit IIW-anerkanntem Abschluss (Ausbildung im Ausland)
DAS in Schweisstechnologie (Nachdiplomstudium)
Schweissfachmann/-frau BP
Berufliche Grundbildung (EFZ) im Bereich der Metallverarbeitung oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)