Eidg. Diplom einer höheren Fachschule
Radiologiefachmann/-frau HF
beobachten, überwachen, organisieren, berechnen, einstellen, bestrahlen
Was macht ein/e Radiologiefachmann/-frau HF?
In der Medizin ist die Radiologie ein Spezialgebiet. Man unterscheidet zwischen diagnostischer Radiologie (Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Röntgenaufnahmen), Radio-Onkologie (Strahlentherapie) und Nuklearmedizin (Anwenden von radioaktiven Isotopen für Diagnose und Therapie).
Radiologiefachmänner und Radiologiefachfrauen führen eigenverantwortlich Untersuchungen und Therapien gemäss ärztlichem Auftrag durch. Sie bereiten die Patientinnen und Patienten vor, begleiten und betreuen sie. Gezielt setzen sie die modernen und komplexen Geräte und Computer ein, die sie umfassend beherrschen. Sie bearbeiten die Bilddaten am Computer und beurteilen die Qualität.
Die Untersuchungsresultate übermitteln die Radiologiefachleute oft per Teleradiologie. Im Team erstellen sie die Bestrahlungspläne; sie führen die Bestrahlungen durch und halten die Ergebnisse fest.
Was und wozu?
- Damit der Patient für die Aufnahme richtig liegt, lagert ihn der Radiologiefachmann entsprechend, bevor er die Geräte bedient.
- Damit der Arzt z.B. einen Beinbruch exakt sehen und weiterbehandeln kann, röntgt die Radiologiefachfrau die Bruchstelle aus verschiedenen Blickrichtungen.
- Damit Tumorpatienten durch die Bestrahlungstherapie zu keinen Schädigungen kommen, stellt der Radiologiefachmann die Geräte millimetergenau ein.
- Damit der Patient nicht für kleine, pflegerische Arbeiten durch weitere Personen betreut werden muss, nimmt die Radiologiefachfrau selbst Blutproben.
- Damit schlechte Aufnahmen gleich wiederholt werden könnten, prüft und beurteilt sie der Radiologiefachmann sofort.
- Damit der Patient während der Aufnahme ruhig und entspannt daliegt, spricht die Radiologiefachfrau mit ihm, informiert und beruhigt ihn.
Facts
- Zutritt
- Abgeschlossene, mind. 3-jährige berufliche Grundbildung (mit Vorteil medizinischer oder technischer Bereich) oder Fachmittelschulabschluss, Fach- oder gymnasiale Maturität bzw. gleichwertiger Abschluss sowie Eignungsabklärung.
- Ausbildung
- 3 Jahre Ausbildung an einer höheren Fachschule, bestehend aus rund 50% theoretischem Unterricht in der Schule und 50% praktischer Ausbildung in Radiologieinstituten.
- Sonnenseite
- Radiologiefachleute sind immer in direktem Kontakt mit Patientinnen und Patienten. Sie arbeiten selbständig und organisieren ihren Tagesablauf. Da die technische Entwicklung im medizinischen Bereich schnell vorangeht, ist ständiges Weiterbilden notwendig.
- Schattenseite
- Die Arbeitszeit ist unregelmässig: Es gibt Nacht-, Wochenend- und Pikettdienst.
- Gut zu wissen
- Früher waren die Radiologiefachleute einer vergleichsweise hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Heute ist die Strahlenbelastung in den modernen diagnostischen Radiologieabteilungen jedoch kaum noch Thema. Grund dafür sind moderne Technologie und der Einsatz anderer Methoden. Heute werden z.B. Magnetresonanz-Tomografie und Ultraschall-Untersuchungen eingesetzt.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Radiologiefachmann/-frau HF
Weiterbildungsangebote der Ausbildungsstätten, des Berufsverbandes SVMTRA, der Spitäler und weiterer Bildungsinstitutionen. Aufstieg: Teamleiter/in, leitende/r Radiologiefachmann/-frau, Strahlenschutzverantwortliche/r.
Master of Science FH in Medical Informatics, Biomedical Engineering oder Life Technologies
Bachelor of Science FH in Medizinischer Radiologie-Technik, in Medical Informatics oder Life Technologies
Strahlenschutzverantwortliche/r, Applikationsspezialist/in für diagnostische und therapeutische Hightechgeräte oder Medizininformatiker/in
Spezialisierung in Radioonkologie, Nuklearmedizin und Radiodiagnostik, im Führungs- und Managementbereich
Radiologiefachmann/-frau HF
Berufliche Grundbildung mit EFZ oder gymnasiale Maturität oder gleichwertige Ausbildung (siehe Zutritt)