BA/MA in Nahoststudien
Orientalist/in UH
analysieren, interpretieren, recherchieren, darlegen, hinterfragen, aufklären
Was macht ein/e Orientalist/in UH?
Der Nahe Osten umfasst mehrere arabische Länder und reicht von Kleinasien bis nach Saudiarabien. Diese geografische Eingrenzung basiert auf dem Osmanischen Reich des frühen 20. Jahrhunderts.
Orientalisten und Orientalistinnen setzen sich hauptsächlich mit gegenwärtigen Themen des Islams und muslimischer Lebenswelten auseinander. Das können politische, gesellschaftliche und geschichtliche Wissensgebiete ab dem 19. Jahrhundert sein, die im Kontext Grundlagen neuer Erkenntnisse bilden können. Die Ausprägung der Religion und Kultur des Nahen Ostens sind ein wichtiger Bestandteil der Nahoststudien, ebenso die soziale und interkulturellen Entwicklungen der Zeitgeschichte und Gegenwart. Dabei konzentrieren sich die Orientalisten und Orientalistinnen vor allem auf die Kerngebiete des früheren Osmanischen Reiches, also Kleineurasien. Dazu zählen die Regionen in Südosteuropa über Anatolien und Kaukasien bis zur arabischen Halbinsel und Ägypten. Religionswissenschaftliche, theologische und anthropologische Fragestellungen des Islams spielen mehrheitlich eine Rolle im Zusammenhang der gegenwärtigen Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens. Daher sprechen, lesen und schreiben die Orientalisten und Orientalistinnen sowohl Arabisch wie auch Türkisch.
Ihre fundierten Sprachkenntnisse helfen ihnen auch als Vermittler im sprachlichen oder kulturellen Bereich, im diplomatischen Dienst oder bei internationalen Unternehmen und humanitäre Organisationen.
Was und wozu?
- Damit ein Unternehmen, dass Geschäfte mit einigen Ländern im Nahen Osten abwickelt, keine unliebsamen Überraschungen bei den Verhandlungen erlebt, begleitet der Orientalist diese Prozesse.
- Damit bei einem politischen Treffen zwischen einem streng islamischen und einem modernen westlichen Land keine Missverständnisse entstehen, ziehen die Organisatoren die Orientalistin als Beraterin hinzu.
- Damit bei der Aufbauarbeit in einem vom Krieg zerstörten Gebiet in Nahem Osten bedürfnisgerecht und unmissverständlich vermittelt werden kann, leistet der Orientalist einen Einsatz vor Ort.
- Damit die Orientalistin die Fortschritte der Frauen in den verschiedenen Ländern des Nahen Ostens vergleichen und aufzeigen kann, reist sie dorthin, führt Interviews und recherchiert in unterschiedlichen Quellen.
Facts
- Zutritt
- Gymnasiale Maturität, Berufsmaturität mit Ergänzungsprüfung oder Hochschulabschluss. Grosses Interesse an der arabischen und türkischen Sprache.
- Ausbildung
- 3 Jahre Bachelorstudium, 2 Jahre zusätzlich für den Master.
- Sonnenseite
- In neuster Zeit und vor allem durch die Globalisierung sind immer mehr Länder direkt oder indirekt durch die politischen Konflikte im Nahen Osten betroffen. Von daher ermöglicht ein Nahost-Studium interessante Wirkungsfelder, nicht zuletzt in diplomatischen Beziehungen oder Vermittlungen.
- Schattenseite
- Der Islam und viele Länder im Nahen Osten sind durch einseitige oder gar rassistische Einstellungen belastet. Gegen diese Vorurteile kämpfen Orientalisten und Orientalistinnen immer wieder an.
- Gut zu wissen
- Orientalisten und Orientalistinnen müssen die arabische und türkische Sprache bestens beherrschen. Originaltexte und die Quellensprache muss korrekt verstanden und interpretiert werden können, um Erkenntnisse daraus zu gewinnen und richtige Aussagen zu machen. Zudem liegt nahe, dass erst längere Aufenthalte in Ländern des Nahen Ostens reale Bilder dieser Kulturen ermöglichen.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Orientalist/in UH
Höhere Position in einem internationalen, diplomatischen oder humanitären Dienst
MAS (UH) in Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft, MAS in Kulturmanagement (UH)
Orientalist/in UH
Gymnasiale Maturität oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)