Eidg. Diplom einer höheren Fachschule
Leiter/in Arbeitsagogik HF
leiten, beraten, betreuen, vermitteln, erarbeiten, abklären, besprechen
Was macht ein/e Leiter/in Arbeitsagogik HF?
Die Arbeitsmarktsituation ist manchmal schwierig, ganz besonders für Menschen mit verminderten Arbeitsmarktchancen – Menschen, die beispielsweise durch Unfall, Behinderung, Krankheit, Sucht, Langzeitarbeitslosigkeit, psychische Schwierigkeiten den üblichen beruflichen Anforderungen nicht standhalten können.
Leiter und Leiterinnen Arbeitsagogik arbeiten in Arbeitsprojekten für Erwerbslose oder Asylsuchende, in Einrichtungen für Behinderte, in Kliniken, Therapiezentren oder im Straf- und Massnahmenvollzug. Je nach Arbeitsstelle sind ihre Ziele etwas unterschiedlich, doch grundsätzlich setzen sie sich dafür ein, die Klienten und Klientinnen teilweise oder vollständig in den Arbeitsmarkt zu reintegrieren und therapeutische Inhalte im Alltag umzusetzen. Die Leiter und Leiterinnen arbeiten mit dem Einzelnen oder in Kleingruppen. Gemäss den vorhandenen Kompetenzen des Menschen legen sie Ziele fest und organisieren Aufgaben und Arbeitsprozesse. Mal gilt es in der Behindertenwerkstatt produktive Tätigkeiten oder Trainings anzubieten, ein andermal die Konzentrationsfähigkeit zu erweitern, die eigenen Stärken gezielt einzusetzen oder einen regelmässigen Arbeitsrhythmus zu finden.
Leiter und Leiterinnen Arbeitsagogik bewegen sich im regulären Arbeitsmarkt und pflegen Kontakte zu Unternehmen, Behörden, Beratungsstellen und anderen Fachpersonen. Sie beraten auch die Bezugspersonen ihrer Klienten und Klientinnen, um ein förderndes Umfeld zu schaffen.
Was und wozu?
- Damit auch Menschen, deren Zugang zur Erwerbsarbeit aufgrund einer Beeinträchtigung, einer vorübergehenden oder andauernden Leistungseinschränkung sowie gesellschaftlicher Barrieren eingeschränkt ist eine Stelle finden, unterstützt sie der Leiter Arbeitsagogik.
- Damit auch beeinträchtigte Menschen die Arbeit erledigen können, analysiert die Leiterin Arbeitsagogik die bestehenden Produkte und Dienstleistungen und zerlegt komplexe Abläufe in geeignete Arbeitsschritte.
- Damit der Leiter Arbeitsagogik den Veränderungen der Arbeitswelt (Digitalisierung / Arbeit 4.0) gerecht wird, passt er seine Tätigkeit neuen Beschäftigungsformen und einem sich verändernden Stellenwert der Erwerbsarbeit für die Gesellschaft und den einzelnen Menschen an.
- Damit ihr Klient optimal gefördert wird, passt die Leiterin Arbeitsagogik die arbeitsagogische Begleitung den sich verändernden Bedürfnissen, Ressourcen und Fähigkeiten an.
Facts
- Zutritt
- Je nach Schule etwas unterschiedlich. Abgeschlossene Berufslehre mit EFZ, Fachmatura oder gleichwertige Ausbildung im pädagogischen oder sozialen Bereich. Eignungsabklärung und Vorpraktikum (ausser bei einschlägigem EFZ). Bei schulischer Ausbildung mindestens 1 Jahr Berufserfahrung.
- Ausbildung
- 2½ –4 Jahre Ausbildung (je nach Schule unterschiedlich) an einer höheren Fachschule, bisher nur in der Romandie möglich.
- Sonnenseite
- Leiterinnen und Leiter Arbeitsagogik gestalten ihre Zusammenarbeit mit den begleiteten Menschen kooperativ-partnerschaftlich. In der Regel arbeiten sie in interdisziplinären Teams mit anderen Fachpersonen und helfen sich gegenseitig, um ihre Klientinnen und Klienten bestmöglich zu unterstützen.
- Schattenseite
- Arbeitsagogische Arbeit stellt hohe Ansprüche an die Beziehungs- und Belastungsfähigkeit. Der sorgsame Umgang mit Nähe und Distanz sowie mit Macht und Abhängigkeit wie auch Fragen der Abgrenzung bedingen ein berufsethisch reflektiertes Handeln.
- Gut zu wissen
- Leiterinnen und Leiter Arbeitsagogik arbeiten in öffentlichen oder privaten Organisationen, in Unternehmen mit sozialem Auftrag, in privaten Unternehmen, Start-ups etc., deren Ziel die berufliche und soziale Integration von Menschen ist.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Leiter/in Arbeitsagogik HF
Sozialpädagoge/-in FH, Sozialarbeiter/in FH, Soziokulturelle/r Animator/in FH (Bachelor)
Leiter/in Arbeitsagogik HF
Berufliche Grundbildung (EFZ) im sozial-pädagogischen Bereich oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)