Eidg. Fachausweis
Imker/in BP
züchten, versorgen, pflegen, herstellen, verkaufen
Was macht ein/e Imker/in BP?
Imker und Imkerinnen züchten und betreuen Bienenvölker, um Bienenprodukte, Blüten- und Waldhonig, Pollen, Wachs, Propolis, Gelée Royale zu gewinnen und um die Blütenbestäubung für Obst-, Beeren- und Samenkulturen zu gewährleisten. "Imker" ist eine Wortzusammensetzung aus dem niederdeutschen Begriff Imme (Biene) und dem mittelniederdeutschen Wort Kar (Korb, Gefäss).
Imker und Imkerinnen halten ihre Bienenvölker in künstlichen Nisthöhlen, den Bienenstöcken, in denen das Brutnest und die Honigvorräte vor Witterungseinflüssen und den Räubereien anderer Tiere geschützt sind. Im Wesentlichen besteht die Tätigkeit der Berufsleute in der Kontrolle von Brut, Futter, Sicherheit und Gesundheit der Bienenvölker. Sie bauen die Bienenvölker auf, züchten Königinnen und Jungvolk, wintern die Bienenvölker ein, erzeugen, pflegen und vermarkten ihre Bienenprodukte. Manche Imker und Imkerinnen rauchen bei der Arbeit, denn durch den Rauch wird die Stechbereitschaft der Bienen gesenkt, sie flüchten in den Stock. Die Imker und Imkerinnen nutzen dieses Verhalten, um ein ruhigeres und stichfreies Arbeiten am Volk zu ermöglichen.
In der Schweiz gibt es rund 200'000 Bienenvölker. Auf der Alpennordseite der Schweiz wird vorwiegend mit der Carnica-Biene geimkert, im Tessin mit der Ligustica-Biene. Imker und Imkerinnen leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt der Bienenvölker. In der Schweiz kann man in der Regel nicht von der Imkerei leben, sie darf nur als Freizeit- oder Nebenbeschäftigung betrieben werden.
Was und wozu?
- Damit der Imker Ende Saison den Ertrag durch die Bienen verwerten kann, nutzt er die Wintermonate, um den Honig zu schleudern, in Gläser abzufüllen und zu lagern.
- Damit die Imkerin verhindern kann, dass sich unter den Bienen Krankheiten ausbreiten oder Parasiten einnisten, kontrolliert sie regelmässig die Bienenstöcke.
- Damit die Bienen ihre Arbeit ungestört vollbringen können, sucht und bestimmt der Imker einen passenden Standort, wo er das Bienenvolk unterbringen kann.
- Damit es den Bienenvölkern gut geht, hält die Imkerin ihre Unterkünfte sauber und instand, füttert und pflegt die Bienen nach bestem Wissen.
Facts
- Zutritt
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Bei Prüfungsantritt:
Abgeschlossene Berufslehre (EFZ) oder gleichwertige Ausbildung, 6 Jahre Erfahrung in der Betreuung von Bienenvölkern, absolvierter Grundkurs (Modulabschlüsse). - Ausbildung
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27 Tage modulare Ausbildung, verteilt auf drei Jahre.
Hinweis: Die Kurskosten werden teilweise vom Bund übernommen. Absolventen/-innen einer Berufsprüfung können beim Bund einen Subventionsantrag stellen, womit 50% des Kursgeldes (höchstens 9'500.–) sowie zusätzlich 4'000.– (sofern Mitgliedsfirma) aus dem Weiterbildungsfonds zurückerstattet werden. - Sonnenseite
- Diese Tätigkeit wählt nur, wer diesen Beruf liebt. So gesehen haben Imker und Imkerinnen ihre Berufung gefunden, denn sie lieben nicht nur guten Honig und die anderen Produkte, die sie den Bienen zu verdanken haben, sondern auch die Bienen selber.
- Schattenseite
- Schädlinge, Wettereinflüsse und andere Störfaktoren können die Honigernte schmälern oder gar ein Bienenvolk ausrotten. Es darf somit nichts ausser Acht gelassen werden, damit es gar nicht dazu kommt.
- Gut zu wissen
- Für gewöhnlich führen Imker und Imkerinnen ihren eigenen Betrieb und verkaufen die von den Bienen produzierten Erzeugnisse wie Honig, Gelée royale, Propolis und Wachs nebenberuflich. Das heisst, zur Vermarktung und zum Verkauf der Produkte kommen automatisch administrative Aufgaben hinzu. Auch in diesem Beruf kommt man nicht ganz um Schreibtischarbeit herum.
TOP 10 Anforderungen
Karrierewege als Imker/in BP
Königinnenzuchtkurse, Bewertungskurse.
Honigkontrolleur/in, Bieneninspektor/in
Honigberater/in
Imker/in BP
Berufliche Grundbildung (EFZ) oder gleichwertiger Abschluss (siehe Zutritt)